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AutorenbildStefan Vogt

Innenarchitekt vs. Interior Designer: Was sind die Unterschiede?

Bei dem Einrichten, oder Ausbauen der eigenen vier Wände kann die Unterstützung von Experten den entscheidenden Unterschied ausmachen. Doch wer verbirgt sich eigentlich hinter den Begriffen Innenarchitekt und Interior Designer?



Innenarchitektur: Form und Funktion im Einklang

Innenarchitekten beschäftigen sich mit der Planung und Gestaltung von Innenräumen unter Berücksichtigung bautechnischer, wirtschaftlicher und ökologischer Aspekte. Sie entwickeln Raumstrukturen, -proportionen und -funktionen, die sowohl ästhetisch ansprechend, als auch funktional sind. Dies schließt Lichtplanungen, Akustik- und Raumklimakonzepte ein. Innenarchitekten sind oft in Sanierungen, Restaurierungen, Umbauten und Neubauten involviert. Neben der Gestaltung, übernehmen sie auch die Koordination und Überwachung verschiedener Gewerke auf der Baustelle. Zudem sind sie berechtigt Bau- und Nutzungsänderungsanträge beim Bauamt zu stellen. Um den Titel "Innenarchitekt" zu tragen, ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Innenarchitektur und eine Mitgliedschaft in der Architektenkammer erforderlich. Als Kammermitglied, sind Ingenieure und Architekten an die oftmals sehr komplexe Kostenabrechung nach Honorarordnung gebunden. Diese bietet wenig Spielraum für individuelle Anwendungen und bildet den tatsächlichen Aufwand nicht immer hinreichend ab. Trotz Vorteilen wie der Mitgliedschaft in einem Versorgungswerk, oder dem Prestige des Titels “Architekt“ oder “Ingenieur“, entscheiden sich regelmäßig Hochschulabsolventen gegen eine Mitgliedschaft. Wer beispielsweise zwischen Bundesländern, oder gar verschiedenen Ländern pendelt, wird sich mit einer Eintragung schwer tun. Zudem sind ausreichend Praxis in allen Leistungsphasen, sowie ein am Umsatz orientierter Kammerbeitrag Voraussetzung.


Interior Design: Das Auge für Ästhetik

Interior Designer ist in Deutschland kein geschützter Beruf. Ein besonderes Gespür für Ästhetik, sowie das know-how Farben, Formen, Muster und Materialien harmonisch miteinander zu verbinden, ist dennoch Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Innenraumgestalter. Um ein Zuhause zu schaffen, das den Ansprüchen seiner Bewohner gerecht wird, setzen Interior Designer auf eine ganzheitliche Beratung. Sie gestalten nicht nur stilvolle Wohn-, und Arbeitsräume, sondern betrachten das Zuhause als zusammenhängende Einheit. Sie versuchen die Problemstellungen und Wünsche Ihrer Kunden zu verstehen und achten darauf, dass Raum und Mensch miteinander harmonieren. Mit Hilfe von Mood Boards, Planzeichnungen und Visualisierungen vermitteln sie ihre Ideen, und helfen ihren Kunden somit bei der Vorstellung des Endergebnisses. Auch Interior Designer übernehmen die praktische Umsetzung ihrer Konzepte und koordinieren bei Bedarf verschiedene Gewerke, sowie den Einkauf von Möbeln und Accessoires. Oftmals liegt hierbei die Haftung nicht bei dem Planer, sondern bei den ausführenden Gewerken. Dies schafft zusätzliche Sicherheit, denn auch der beste Planer kann nicht über jedes Fachgebiet bescheid wissen und stets auf dem neuesten Stand sein. Viele Interior Designer setzen deshalb auf die Erfahrung und das tägliche Handwerk von Fachbetrieben. Zusammenfassend sind Interior Designer nicht automatisch weniger qualifiziert. Sie können ebenfalls einen Studienabschluss der Innenarchitektur besitzen, sich jedoch gegen eine Kammermitgliedschaft entscheiden. Der Vorteil hierbei liegt ganz klar in der Kombination aus Passion für Kreativität und zugleich fundiertem Fachwissen. Als unabhängige Fachplaner haben sie außerdem die Freiheit, ihre Honorarstruktur individuell anzupassen und sich auf die Bedürfnisse ihrer Kunden einzustellen.


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